Forsythienblüte, Zeit für den Rosenschnitt!


Seit ein paar Tagen blühen jetzt auch im Schwarzwald die Forsythien, da ist es Zeit für den Rosenschnitt. In diesem Jahr ist es eine Freude, Rosen zu beschneiden, denn der Winter hat fast gar keine Frostschäden hinterlassen und so muss man nicht immer nur erfrorene Zweige bodeneben abschneiden, sondern kann wirklich unter den vielen gesunden Zweigen die besten auswählen und wunschgemäß beschneiden.
Beim Schnitt meiner Beetrosen gab es nun doch eine kleine Überraschung: An einigen Teehybrid-Sorten sind die neuen Austriebe der letzten Wochen erfroren. Diese jungen Triebchen an den Spitzen der letztjährigen Zweige waren schon bis zu 3 cm lang und sind jetzt dunkelbraun bis fast schwarz und hart, eingetrocknet, brechen bei Berührung leicht ab. Das ist eine Folge der Nachtfröste während der letzten sonnigen Wochen. Ich habe in unserem Garten mehrere Nächte mit bis zu minus 6°C gemessen (ungeeicht). Die meisten Rosensorten haben das gut ausgehalten, weil sie noch in Winterruhe waren. Aber die früh austreibenden Sorten der Beetrosen waren doch schon in Trieb und Saft, der Neutrieb erfror, während das vorjährige Holz unbeschädigt blieb, jedenfalls kann ich keinen Schaden erkennen.
Hier sollte etwas tiefer zurück geschnitten werden, denn es sind nur die oberen 2 bis 3 bereits ausgetriebenen Augen erfroren, die darunter hatten noch nicht ausgetrieben. Der entstandene Spätfrostschaden ist also unbedeutend und es bleibt zu hoffen, dass der April sich vernünftig gebärdet und nicht noch weitere Frostnächte bereit hält!
In diesem Zusammenhang ist interessant zu beobachten, wie sich die verschiedenen Rosensorten in Bezug auf Austriebstermin und Spätfröste verhalten. Die so früh austreibenden Beetrosen sind keineswegs die frühesten Blüher, im Gegenteil ! Rosa x richardii (R. sancta), Mme Sancy de Parabere, R. moyesii ´Geranium` und R. inermis morletii haben sich noch kaum 1 mm bewegt , blühen aber als allererste, Wochen vor den Beetrosen. Dagegen haben Frühlingsduft und Aicha schon kleine Blättchen und blühen ebenso früh wie die obigen, sind jedoch alle ohne Spätfrostschaden geblieben. Die Rosenwelt ist wirklich sehr, sehr vielfältig!
Erwin Kuhn